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12.08.2020

Kirchenzeitung über Caritas-Altenheime: Spontane Besuche weiterhin nicht möglich

Foto: pixabay

Neumarkt/Eichstätt - Die Kirchenzeitung Eichstätt beleuchtet in einem eigenen Artikel die Situation in den Caritas-Altenheimen. Mit den derzeitigen Besuchsregelungen ist noch niemand zufrieden. Der Beitrag blickt etwas genauer hinter die Kulissen.

Frust nicht an Mitarbeitern auslassen / Caritas-Altenheime: Spontane Besuche weiterhin nicht möglich / Vorkehrungen für zweite Welle

Sie hatte sich Ende Juni so vielversprechend angehört, die Bekanntmachung des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege: Von „weitgehenden Erleichterungen“ der Besuchsregelungen in Alten- und Pflegeheimen war die Rede, mit dem Ziel, „die negativen Auswirkungen der sozialen Isolation von Bewohnerinnen und Bewohnern der Einrichtungen zu lindern“. Das ließ vermuten, dass es nach ersten Lockerungen um den Muttertag herum (die KiZ berichtete) einen weiteren Schritt zurück zur Normalität gebe. Stattdessen ist längst Ernüchterung eingekehrt.

Die Ankündigung, die auch die Caritas im Bistum umgehend veröffentlicht hatte, sei viel zu euphorisch formuliert gewesen, merkt Hedwig Kenkel, Abteilungsleiterin für Pflege und Wohnen im Diözesan-Caritasverband, im Rückblick kritisch an. Denn der medienwirksamen Botschaft habe die Regierung postwendend eine Fülle einschränkender Handlungsempfehlungen hinterhergeschickt.

In der Caritas-Pressemeldung war dagegen nur vage von „passgenauen Schutz- und Hygienekonzepten“ und von Besuchern und Angehörigen als „Schlüsselfiguren“ des Infektionsschutzes die Rede gewesen. Nicht aber davon, dass auch weiterhin Terminvereinbarungen nötig sind und mit Begrenzung von Besuchszeiten und Besucherzahl zu rechnen ist. 

Auf den Homepages sämtlicher Caritas-Seniorenheime im Bistum sind diese nach wie vor gravierenden Einschränkungen nachzulesen. Offensichtlich erreicht diese Information aber viele Angehörige nicht, denn am 20. Juli berichtete die Caritas von „Irritationen über die Besuchsregelung“, von falschen Erwartungen, Enttäuschung, Empörung. Dies „müssen nun leider unsere oft ohnehin schon überlasteten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausbaden“, bedauerte Kenkel. 

Eine Gratwanderung

Überhaupt liegt bei den Heimen jetzt der Schwarze Peter. Sie müssen jeweils individuelle Schutz- und Hygienekonzepte erarbeiten, die wiederum mit den erheblich divergierenden Vorgaben der jeweiligen Gesundheitsämter abzustimmen sind. Das kann soweit gehen, dass Besucher und Bewohner Mundschutz tragen müssen, obwohl sie gleichzeitig durch eine Plexiglaswand getrennt sind. Derartige Maßnahmen „können wir überhaupt nicht nachvollziehen“, kommentiert Kenkel und stellt fest: „Ein möglichst hoher Infektionsschutz für die Hochrisikogruppe der Heimbewohner und gleichzeitig ein offener Umgang mit ihnen ist eine Gratwanderung.“ 

Kenkel rechnet es den Beschäftigten hoch an, dass sie, Datenschutz hin oder her, ihre Urlaubsreiseziele bekanntgeben. Die Bitte um umsichtiges Verhalten richtet sie aber auch an Bewohner, falls sie außerhalb des Heims unterwegs sind. Sich von Angehörigen abholen zu lassen, ist nämlich nach wie vor möglich, beantwortet Kenkel eine grundsätzliche Frage. 

Gegen das „Kopfkino“

Gerade hat sich die Abteilungsleiterin zu einer Klausurtagung mit allen Caritas-Heimleiterinnen und -leitern im Bistum getroffen. Dank umsichtigen Krisenmanagements habe es bislang keinen positiven Corona-Fall in ihren Häusern gegeben. Eine große Herausforderungen seien jedoch Quarantäne-Maßnahmen gewesen, bei denen Bewohner in ihren Zimmern bleiben mussten, berichtet Kenkel. Sie will auch nicht verhehlen, dass manche Senioren ohne den regelmäßigen Kontakt zu ihren Lieben schneller in Demenz „abgetaucht“ sind, als es sonst der Fall gewesen wäre. Und doch „ging es den Bewohnerinnen und Bewohnern im Großen und Ganzen zu jeder Zeit gut“, betont Kenkel. Angehörige, in deren „Kopfkino“ beunruhigende Szenenablaufen, möchte sie ein Stück weit beruhigen. 

Denn, daran lässt die Referentin keinen Zweifel, ein Ende der Situation ist nicht in Sicht, „so wie es aussieht, könnte es sogar wieder rückwärts gehen“. Der Umgang mit einer zweiten Welle sei ein großes Thema bei der Klausurtagung gewesen. Wie können Treffen in der kalten Jahreszeit arrangiert werden? Wie viel Schutzkleidung muss vorgehalten werden? Mut macht Kenkel der Ausspruch einer älteren Dame, den ein Heimleiter zitiert hat: „Wir sind im Leben mit ganz anderen Sachen fertig geworden als mit so einem Lappen vor dem Gesicht!“ 

Gabi Gess


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