Dachreiter und Glockenanlage
Der über dem Haupteingang der Friedhofskirche sitzende Dachreiter dürfte "jüngeren" Datums sein; er könnte aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert stammen. Sowohl die Spuren im Gebälk, als auch die Archivalien belegen, dass in ihm seit Anbeginn zwei Glöckchen untergebracht gewesen sind.
Während des 1. Weltkriegs musste eine dieser beiden Glocken, über die bis dato leider keine näheren Angaben aufzufinden waren, abgeliefert werden. 1927 kam es daher zum Neuguss einer Ersatzglocke, aber auch diese musste kurze Zeit später während des 2. Weltkrieges abgegeben werden. Seit dieser Zeit verfügt die Friedhofskirche nur noch über ein einziges bescheidenes Glöcklein.
Als die Friedhofskirche 2012 saniert worden ist, erfuhr auch die Glockenanlage eine Überholung: Das vorhandene Stahljoch wurde durch eine solide Konstruktion aus Eichenholz, der ungünstig proportionierte Klöppel durch ein schonenderes Konstrukt ersetzt.
Interessanterweise war das ehemals vorhandene Stahljoch durch einen Aufsatz aus kunstvoll gestalteter Schmiedearbeit verziert. Dieses Konstrukt wurde bewusst wieder auf das neue Tragholz aufgesetzt. Während der Sanierungsarbeiten an der Glockenanlage entdeckte Thomas Winkelbauer, der Glockensachverständige der Diözese Eichstätt, auf dem Türmchen der Dorfkapelle Greisselbach ein ähnlich kunstvoll verziertes Stahljoch. Vielleicht war ja in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts ein Schlosser oder Schmied aus dem Neumarkter Raum mit der Herstellung oder Montage von Stahljochen beauftragt gewesen, und hatte diese – ähnlich regional unterschiedlichen Holzjochtypen – mit einer persönlichen Note versehen.