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13.03.2023

Blog: "Quo vadis, Kirche?": Zweiter Tag der fünften Synodalversammlung

Am zweiten Tag der fünften Synodalversammlung ging es unter anderem um das Thema "Frauen in sakramentalen Ämtern - Perspektiven für das weltkirchliche Gespräch". Foto: Max von Lachner/Synodaler Weg

Am zweiten Tag der Synodalversammlung geht es neben einem Bericht zur Aufarbeitung und Aufklärung von Sexuellem Missbrauch um die Texte "Verkündigung des Evangeliums durch Laiinnen und Laien in Wort und Sakrament", "Segensfeiern für Paare, die sich lieben", "Prävention sexualisierter Gewalt, Intervention und Umgang mit Tätern in der katholischen Kirche", "Gemeinsam beraten und entscheiden", "Umgang mit geschlechtlicher Vielfalt" sowie "Frauen in sakramentalen Ämtern - Perspektiven für das weltkirchliche Gespräch" sowie "Maßnahmen gegen Missbrauch an Frauen in der Kirche".

Den ersten Handlungstext zur "Verkündigung des Evangeliums durch Laiinnen und Laien in Wort und Sakrament" haben die Synodalen mit knapp 90 Prozent der Stimmen angenommen. Einigkeit herrschte beim Handlungstext zur Prävention sexualisierter Gewalt, der sogar mit 100 Prozent Zustimmung angenommen wurde. In Erster Lesung für die weitere Bearbeitung durch den Synodalen Ausschuss wurde der Text "Maßnahmen gegen Missbrauch an Frauen in der Kirche" angenommen. Die Abstimmung über den Text "Gemeinsam beraten und entscheiden" wurde auf den Synodalen Ausschuss vertagt.

In der Debatte um den Text "Segensfeiern für Paare, die sich lieben", der ebenfalls angenommen wurde, hat sich auch Bischof Gregor Maria Hanke zu Wort gemeldet: "Segensfeiern für gleichgeschlechtliche Paare werden hier in eine Analogie zur sakramentalen Ehe treten. Zumindest werden die Betroffenen das so deuten, wenn sie zuvor schon auf dem Standesamt waren. Ich kann diesem Weg nicht folgen. Ich hoffe, dass uns dieser Schritt, sollte er denn zustande kommen, nicht in die Zerrissenheit bringt, in der sich die anglikanische Kirche derzeit wiederfindet", sagte Hanke.

Hanke hatte sich bereits vor der ersten Abstimmung des Textes für eine pastorale Umkehr der Einstellung der Kirche gegenüber gleichgeschlechtlicher Paare, jedoch nicht für eine Segnung eingesetzt.

Die Synodalen Vertreter diskutieren bei der Synodalversammlung des Synodalen Weges gemeinsam mit den deutschen Bischöfen über die Zukunft der Kirche, Bischof Gregor Maria Hanke und Diözesanvorsitzender Christian Gärtner berichten im Blog von ihren Highlights und was sie bewegt hat.

Christian Gärtner: Gedanken zum zweiten Tag der fünften Synodalversammlung

Mein Highlight des Tages

"Die drei Highlights dieses Tages waren für mich erstens, ein langes nächtliches Gespräch mit zwei Betroffenen sexuellen Missbrauchs, die viele kritische Anfragen an den Umgang unser Kirche mit ihnen und ihrem Schicksal haben. Auch an die Rolle, die wir als engagierte Laien in den Räten und Verbänden bei der Aufarbeitung des Unrechts spielen.

Zweitens ist für mich bei jeder Synodalversammlung die mittägliche Feier der Eucharistie mitten im Tagungsraum jedes Mal ein Highlight. Die eigene Atmosphäre eines Gottesdienstes, den man auf demselben Platz mitfeiert, an dem man gerade noch engagiert und kontrovers debattiert und abgestimmt hat, ist für mich auch ein schönes Zeichen dafür, wie auf dem Synodalen Weg Gebet und Debatte zusammengehören.

Das dritte Highlight in den Debatten in der Synodalversammlung sind für mich immer wieder die fundierten und erfrischenden Beiträge von Ordensfrauen, die aus ihrer spürbar tiefen Spiritualität heraus das in Worte fassen, was sich in unserer Kirche ändern muss, damit Sie weiter Zukunft hat."

Das hat mich bewegt

"Das ernsthafte Ringen um Kompromisse, die vielen Synodalen schwer fallen, weil sie die Erwartungen vieler Menschen nicht enttäuschen wollen, die noch Hoffnungen in die Reformfähigkeit der katholischen Kirche und in den Synodalen Weg setzen."

Das nehme ich in den nächsten Tag

Den Beitrag einer Ordensfrau: „Wie klein denken wir immer wieder Gott, wenn wir im Modus von dürfen und nicht dürfen bleiben.“

Diözesanratsvorsitzender Christian Gärtner

 

Bischof Gregor Maria Hanke: Gedanken zum zweiten Tag der fünften Synodalversammlung

Mein Highlight des Tages

"Vertreterinnen und Vertreter der Weltkirche und der Ökumene sind als Beobachter zugegen. Ich hatte heute gute Gespräche, auch manch interessantes Feedback zu unserem Umgang miteinander in der Versammlung: Sehr deutsch. Am Morgen begegnete ich Ordensschwestern, die ihr Gebet für uns alle versprachen. Schön von einem solchen Netz getragen zu werden."

Das hat mich bewegt

"Die Performance im Frankfurter Dom "Verantwort:ich" zum Thema sexueller Missbrauch ging unter die Haut und klingt heute noch nach. Dann beschäftigt mich die Erfahrung. dass in einer Reihe von wichtigen Fragen zum kirchlichen Leben und beim Verständnis des biblisch-christlichen Menschenbildes ein unterschiedlich tiefer Graben in der Synodalversammlung zwischen Mehrheit und Minderheit verläuft. Am Text über die Segensfeiern für Paare, die sich lieben (auch Segnung für gleichgeschlechtliche Paare), wurde dies deutlich. Klar, es braucht pastorale Umkehr im kirchlichen Umgang mit diesen Menschen, aber das reicht der Synodalversammlung nicht. Das Papier mit der Segensfeier ging durch. Für eine Reihe von Synodalen jedoch nur ein Kompromiss und erster Schritt zur sakramentalen Ehe für alle. Auch im Präsidium empfindet man den Graben. Denn Frau Stetter-Karp warf beispielsweise Bischöfen in heftigem Ton Erpressung vor. Puh, das klingt nicht nach einem Lob auf die Meinungsfreiheit. Das bewegt mich gerade sehr."

Das nehme ich in den nächsten Tag

"Es ist die Sorge, wie wir gemeinsam weitergehen können. Ich überlege, was ich beitragen kann. Sicher ist das Gebet ein wichtiges Hilfsmittel, besonders für jene Synodalen, mit denen ich mich schwer tue und die offensichtlich mit mir ein Problem haben. Leider bleibt nur wenig Zeit für Begegnung, aber ich müsste einfach auf Synodalen zugehen, mit deren Position ich ganz und gar nicht übereinstimme. Mal probieren!"

Bischof Gregor Maria Hanke

Blog Teil 1: „Quo vadis, Kirche?“ – Erwartungen und Eindrücke zur Synodalversammlung

Die nächsten Termine

Donnerstag, 18. April
Sonntag, 21. April
10.00 Uhr
Wiedereinweihung der Eule-Orgel
Ort: Evangelische Christuskirche Neumarkt
Veranstalter: Evangelische Kirchengemeinde Neumarkt
11.00 Uhr
Kinderkirche
Veranstalter: Pfarrei St. Johannes Neumarkt
18.30 Uhr
Segnungsgottesdienst für alle Entlassschüler aller Schulen
Ort: Hofkirche Neumarkt
Veranstalter: Pfarrei Zu Unserer Lieben Frau Neumarkt
Freitag, 26. April
Bildungs- und Familienwochenende: Eine Einladung zum generationsübergreifenden Treffen
Ort: Jugendtagungshaus Schloss Pfünz
Veranstalter: Referat Ehe und Familie im Bistum Eichstätt
19.00 Uhr
Samstag, 27. April
10.00 Uhr
Sonntag, 28. April
10.00 Uhr
Montag, 29. April
18.00 Uhr
„Kirche in der Welt von heute“: „Tag der Diakonin“
Ort: Wallfahrtskirche Mariä Namen - Trautmannshofen
Veranstalter: Katholischer Deutscher Frauenbund (KDFB) im Bistum Eichstätt
20.00 Uhr
Wegweisung - Stärkung - Halt - Bibel teilen
Veranstalter: Pfarrei St. Johannes Neumarkt
Samstag, 04. Mai
09.30 Uhr
Sonntag, 05. Mai
09.30 Uhr
Nachprimiz in Berching von Thomas Büttel
Veranstalter: Pfarrei Berching
17.00 Uhr
Zum Glück gibt es Wege - Anselm Grün & Clemens Bittlinger
Ort: Pfarrheim St. Elisabeth Postbauer-Heng
Veranstalter: Pfarrei Postbauer-Heng
Montag, 06. Mai
19.00 Uhr
Ökumenisches Friedensgebet
Ort: Ecclesia Neumarkt
Veranstalter: Ökumenischer Arbeitskreis Religionsfreiheit
Samstag, 11. Mai
09.30 Uhr
14.30 Uhr
Diözesaner Kinderchortag
Veranstalter: Stabsstelle Amt für Kirchenmusik