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27.05.2022

Da berühren sich Himmel und Erde - Ein Impuls zu Christi Himmelfahrt aus dem Dekanatsforum

Foto: pixabay

„Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel empor?“– So fragten zwei Engel die Jünger, als sie ratlos auf dem Ölberg in der Nähe des Dorfes Betanien herumstanden. Jesus, ihr Herr und Meister, war soeben vor ihren Augen emporgehoben und von einer Wolke aufgenommen worden. Wie viele Rätsel ihnen dieser Mann aus Nazaret zuletzt doch mit auf den Weg gegeben hat! Er hat sich nach Jerusalem auf den Weg gemacht und wurde dort mit großem Jubel empfangen. Schließlich wich er dem schmachvollen Tod am Kreuz nicht aus. Und nachdem sie ihn ins Grab gelegt hatten, duften sie ihm dennoch immer wieder begegnen, seine bleibende, heilende und befreiende Gegenwart spüren.

Schritt für Schritt wird ihnen nun gekommen sein: Heimat Jesu ist nicht Galiläa, Judäa oder Jerusalem, sondern die ewige Gemeinschaft mit dem Vater. Sein Lebensraum ist das, was wir Menschen gerne mit dem begriff „Himmel“ bezeichnen. Jesus lebt nun auf eine neue, göttliche Weise. Mögen die Begegnungen mit dem Auferstanden zuletzt auch etwas Verstörendes gehabt haben, so wurde doch immer deutlicher spürbar: Jesus zeigt uns, woher wir kommen und wozu wir berufen sind.

Voller Freude machten sich die Jünger gemeinsam auf den Weg und kehrten nach Jerusalem zurück, schildert uns das Lukasevangelium. Sie blieben beieinander „zusammen mit den Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und seinen Brüdern“, wie es uns die Apostelgeschichte erzählt. Sie verharrten im Gebet und regelten auch das Miteinander in ihrer Gemeinschaft: Sie beriefen Matthias in den Zwölferkreis hinzu. Erst später sollten sich ihre Wege trennen und sie in alle Teile der damals bekannten Erde führen, um die Frohe Botschaft zu verkünden und die Menschen zu Jesus Christus zu führen.

Sich gemeinsam auf den Weg machen, beisammen bleiben, miteinander beten, die anstehenden Dinge besprechen und dann hinausgehen, um das Evangelium in die Welt hinauszutragen – die Bibel schildert uns in wenigen Absätzen die ersten Stationen der jungen Kirche. Es ist eine Lernphase für die Gemeinschaft der Jüngerinnen und Jünger, aber auch für jeden einzelnen und jede einzelne von ihnen: Nach und nach verstehen wir, was die Auferstehung Jesu bedeuten kann und was unser Auftrag als an Jesus, den „Christus“, Glaubende sein kann. Jeder und jeder von uns, aber auch die gesamte Gemeinschaft der Christinnen und Christinnen können „in die Tiefe des Glaubens hineinwachsen“, wie es die Theologin Margit Eckholt formulierte.  

Der Glaube an den Auferstandenen und an sein heilendes, befreiendes und erlösendes Wirken birgt eine Dynamik, eine Offenheit und eine Lebendigkeit in sich, die Menschen aller Zeiten und Kulturen für sich nutzen können. Als einzelne Getaufte und auch als Kirchen dürfen wir uns als Teil einer großen Lern- und Weggemeinschaft verstehen. Beieinander bleiben, Gemeinschaft erfahren, miteinander beten und singen, geschwisterlich über die anstehenden Dinge beraten und im Vertrauen auf Gottes heiligen Geist hinausgehen und die Frohe Botschaft leben und verkünden – das ist gelebte Synodalität und dazu will auch das Dekanatsforum im Dekanat Neumarkt einen kleinen Beitrag leisten. „Ihr Männer von Galiläa“ –  das sind auch die Patres von Freystadt, die Ehrenamtlichen aus Berching, der Gemeindereferent aus Berg, die Eheberaterin und der Jugendseelsorger aus Neumarkt oder unsere Freunde aus dem evangelischen Dekanat. Manchmal ratlos und überfordert, aber immer als Lern- und Weggemeinschaft aufeinander verwiesen. Vielleicht kann auch dadurch sichtbar werden, wie sich in Jesus Christus der Himmel und die Erde berühren.

Dekanatsreferent Christian Schrödl, Neumarkt/Habsberg


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"Zu Engeln und Friedensbringern werden" - Weihnachtsgrüße 2021 des Dekanates

Die nächsten Termine

Freitag, 26. April
Bildungs- und Familienwochenende: Eine Einladung zum generationsübergreifenden Treffen
Ort: Jugendtagungshaus Schloss Pfünz
Veranstalter: Referat Ehe und Familie im Bistum Eichstätt
19.00 Uhr
Samstag, 27. April
10.00 Uhr
Sonntag, 28. April
10.00 Uhr
Montag, 29. April
18.00 Uhr
„Kirche in der Welt von heute“: „Tag der Diakonin“
Ort: Wallfahrtskirche Mariä Namen - Trautmannshofen
Veranstalter: Katholischer Deutscher Frauenbund (KDFB) im Bistum Eichstätt
20.00 Uhr
Wegweisung - Stärkung - Halt - Bibel teilen
Veranstalter: Pfarrei St. Johannes Neumarkt
Mittwoch, 01. Mai
10.00 Uhr
FUßSTERNWALLFAHRT ZUM EICHLBERG
Veranstalter: Pfarrverband Seubersdorf
Samstag, 04. Mai
09.30 Uhr
Sonntag, 05. Mai
09.30 Uhr
Nachprimiz in Berching von Thomas Büttel
Veranstalter: Pfarrei Berching
17.00 Uhr
Zum Glück gibt es Wege - Anselm Grün & Clemens Bittlinger
Ort: Pfarrheim St. Elisabeth Postbauer-Heng
Veranstalter: Pfarrei Postbauer-Heng
18.00 Uhr
ALLEIN UND GELASSEN - Abendmesse
Ort: Münster St. Johannes Neumarkt
Veranstalter: Pfarrei St. Johannes Neumarkt
Montag, 06. Mai
19.00 Uhr
Ökumenisches Friedensgebet
Ort: Ecclesia Neumarkt
Veranstalter: Ökumenischer Arbeitskreis Religionsfreiheit
Samstag, 11. Mai
09.30 Uhr
14.30 Uhr
Diözesaner Kinderchortag
Veranstalter: Stabsstelle Amt für Kirchenmusik
Sonntag, 12. Mai
19.00 Uhr
Ökumenischer Gedenkgottesdienst für die im Klinikum Verstorbenen
Ort: Klinikkapelle Neumarkt
Veranstalter: Klinikseelsorge Neumarkt
19.30 Uhr
Benefizkonzert mit Wolfgang Buck - "Visäwie"
Ort: Evangelische Christuskirche Neumarkt
Veranstalter: Evangelische Kirchengemeinde Neumarkt