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Was ist das nur für ein Wetter? Am vergangenen Wochenende saßen wir noch auf der Terrasse, um unseren Kaffee und die Sonne zu genießen. Jetzt sehe ich Schneeflocken, wenn ich durch das Fenster in die Kälte hinaus schaue. Wer hat dieses Wetter schon gerne? Am Liebsten möchte ich mich da nach drinnen verkriechen, mich eingraben, wegducken, auf bessere Zeiten warten.

Doch nicht nur beim Wetter erleben wir solche Temperaturstürze: Einem Kälteeinbruch gleicht es, wenn eine Beziehung in einer Krise ist, wenn Menschen respektlos miteinander umgehen, wenn man sich nicht mehr gegenseitig zuhören mag, wenn sich Hass und Verachtung durchsetzen. Manchmal spüre ich auch die Kälte in mir selbst: Ich finde nicht die richtigen Worte und Gesten, bin zu einer Versöhnung und zu einem Neubeginn nicht fähig, kann mich auf die Sorgen meiner Mitmenschen nicht einlassen, drehe mich nur um mich selbst.

Heute Mittag auf dem Weg nach Hause fiel mir auf, dass durch die dunkle, graue Wolkendecke zu spüren war, wo wohl dahinter die Sonne scheinen muss. An einer Stelle des Himmels war es heller und freundlicher. Waren nicht leichte Sonnenstrahlen zu spüren? War nicht für ein paar Augenblicke etwas von der Wärme zu spüren?

Auch das Volk Israel kennt solche düsteren Tage. In auswegloser Situation ließ der Prophet Jesaja in alttestamentlicher Zeit den Israeliten folgende Zusage Gottes zukommen: „Siehe, nun mache ich etwas Neues. Schon sprießt es, merkt ihr es nicht? Ja, ich lege einen Weg an durch die Wüste und Flüsse durchs Ödland.“ (Jes 43,19). Gott lädt mich immer wieder, Augen und Ohren zu öffnen, wo Wasser durch das Ödland zu fließen und etwas in meinem Leben zu sprießen beginnt. Manchmal merke ich es gar nicht! Vielleicht will mir ja Gott immer mehr solcher sonnigen und lichten Momente schenken, wenn ich ihm dafür Raum in meinem Leben gebe.

Dekanatsreferent Christian Schrödl, Neumarkt/Habsberg

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