Liebes-Leben: Impuls für den Alltag

Ist es nicht schön, jetzt wieder in den Zeitungen Bilder von Frischvermählten zu sehen? Endlich gibt es – im Rahmen der derzeitigen Möglichkeiten – wieder Hochzeiten. Junge Menschen sagen Ja zueinander und feiern ihre Liebe. Bei manch einer Hochzeit wird auch folgender Satz aus dem Hohenlied der Liebe vorgetragen, das der Apostel Paulus verfasste: „Die Liebe erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand. Die Liebe hört niemals auf.“ Wer sich von der Liebe, von aufmerksamer Zuneigung und mitmenschlichem Interesse getragen weiß, kann leichter mir Leid, Niederlagen und Rückschlägen umgehen, darf über sich hinauswachsen. Viele Menschen haben schon die Erfahrung gemacht: Wer liebt und geliebt wird, kann auch Zweifel, Schmerzen und Verluste leichter ertragen.

Wir wissen: Das Glück liegt nicht in jedem einzelnen Augenblick des Lebens. Nicht in jeder Stunde unseres Da-Seins gilt es, euphorische Glücksgefühle zu empfinden. Mein Leben ist vielmehr dann glücklich und gelungen, wenn ich Störungen und Belastungen auch ertragen und daran wachsen und reifen kann. Mein christlicher Glaube ist mir dabei übrigens eine große Hilfe.

Wir Katholiken haben am Freitag das Herz-Jesu-Fest gefeiert. Die Zuwendung Jesu zu den Menschen und seine Hingabe am Kreuz führen uns deutlich vor Augen, was der Kern der biblischen Botschaft ist: nämlich die Liebe. Es geht mir als Jünger, als Nachfolger Jesu weder darum, dem ständigen Lebensgenuss hinterherzujagen, noch darum, durch religiöse Leistungen und das Einhalten von Geboten die Seligkeit zu erreichen. Der Liebe immer mehr Raum zu geben – das kann zum Inhalt meines Lebens werden, das erfüllt mein Leben mit einem tieferen Sinn. Die Hochzeitsbilder, Schokoherzen oder roten Rosen dürfen mich daran gerne immer wieder erinnern.

Dekanatsreferent Christian Schrödl, Neumarkt/Habsberg

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