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Jetzt ist es wieder vorbei: Zehn Tage dauerte das Neumarkter Jura-Volksfest. Tausende waren in diesen Tagen auf den Festplatz gekommen, um eine fröhliche und entspannte Atmosphäre zu erleben, Spaß zu haben und das Leben zu genießen. Natürlich zogen die Fressmeile und viele Karussells die Gäste an. Doch unsere Tochter war auch von der traditionellen Losbude und dem beinahe schon etwas altmodisch anmutenden Enten-Angeln fasziniert. Man greift in den Eimer nach den Papierlosen oder man angelt nach kleinen Plastikentchen und greift dabei nach dem Glück. Ähnlich ist es auch mit dem Dosenwerfen oder dem Luftballon-Spickern. Die Kinder sind mit Freude dabei, und die Erwachsenen stehen daumendrückend und anfeuernd daneben: Volksfest so, wie es früher war, als wir selbst noch klein waren.

Offensichtlich gibt es bei diesem Rummel zeitlose Attraktionen , die völlig un-digital uns Menschen fesseln können: Du brauchst dazu kein Smartphone und keine App, kein Passwort und keinen Zugangscode – ein völlig analoges Vergnügen. Ich brauche dazu nur meine Hände. Wie überhaupt ein solches Fest eine Einladung ist, mit allen Sinnen zu leben: Den Geruch von gegrilltem Fisch und gebrannten Mandeln in mich aufzunehmen, ein gegrilltes Hendl oder das würzige Festbier zu genießen, die Musik auf mich einprasseln zu lassen, die bunten Lichter zu betrachten, den Fahrtwind beim Karussell-Fahren zu spüren, die Freude der Kinder überspringen zu lassen.

Vielleicht lädt mich das fest auch ein, ein wenig zu lernen: Nutze bewusst deine Sinne, greife mit den Händen, rieche, höre, schmecke – und genieße dabei! Lass dein Handy in der (Hosen-)Tasche. Mach nicht deine ganze Kommunikation, deine Kontakte, deine Unterhaltung, deine Lebensfreude von einem Smartphone abhängig. Die Welt ist zu schön, zu bunt und zu aufregend, um sie nur digital wahrzunehmen und zu genießen. Nimm dir Zeit, um auf die Ruhe und Stille zu hören, auf Geräusche zu achten, verschiedenes Material zu berühren, die Tages- und Jahreszeiten zu spüren – und vor allem mit Menschen „in echt“ zusammenzukommen. „Dein Leben ist so reich, achte darauf!“ heißt es in einem geistlichen Lied von Kathi Stimmer-Salzeder. Es lädt mich ein, diese Fülle immer wieder zu spüren – nicht nur beim Losen oder Enten-Angeln!

Dekanatsreferent Christian Schrödl, Neumarkt/Habsberg

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