Der Geist in mir - Ein Impuls für den Alltag
Schon seit Tagen überlegt unsere Tochter morgens zuhause: Soll ich heute als Meerjungfrau, als Zauberer oder als Einhorn in den Kindergarten gehen? „Fasching ist so schön“, sagt sie mir gestern beim Bettgehen. Es ist ja auch eine besondere Zeit, wenn viele von uns Masken aufsetzen und in Kostüme schlüpfen, Musik hören und Tanzen, Krapfen essen und so den Alltag vergessen.
Da gibt es welche, die dem Treiben ganz entkommen wollen, anderen genügt es, sich ein wenig im Gesicht anzumalen oder ein buntes Halstuch umzuhängen. Und viele – nicht nur die Kleinsten – machen sich schon Wochen vorher Gedanken, „als was sie im Fasching gehen möchten“. Sie wollen einfach für ein paar Tage oder Stunden in eine andere Rolle schlüpfen und die Welr aus anderen Augen wahrnehmen.
Derzeit stellt sich die leidliche Frage, ob eineVerkleidung auch politisch korrekt sein muss und eine Maske eine „kulturelle Aneignung“ sein könnte. Dürfen wir in den närrischen Tagen überhaupt als Indianer, Chinesin, Eskimo oder Scheich unterwegs sein? Bedienen wir dadurch nicht Vereinfachungen, Zuordnungen und Klischees, die andere Menschen verletzen? Könnten wir jemanden zu nahe treten, wenn wir in das Kostüm eines Polizisten, einer Nonne, eines Handwerkers oder eines Zirkusclown schlüpfen?
Wir Menschen verkleiden uns, weil wir wenigstens für kurze Zeit einmal jemand anders sein wollen. Jetzt können wir Dinge tun, die wir uns das ganze Jahr über nicht trauen. Die Welt darf für ein paar Stunden Kopf stehen. Wir spielen eine bestimmte Rolle, aber wir bleiben dieselben. Was auch immer wir anziehen, entscheidend ist, wie wir in unserem Inneren sind. Kann ein Kostüm anstößig und verletztend sein, wenn der Mensch dahinter ein großes Herz hat und im Alltag allen Geschöpfen Respekt und Wertschätzung entgegenbringt?
Der Apostel Paulus schrieb einmal an seine Mitchristen in Korinth: „Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?“ Entscheidend also ist, was in uns ist: Ob dort der Geist von Glaube, Hoffnung und Liebe weht oder der Geist von Verachtung und Vorurteilen, von Ungeduld und Eigensinn. In welches Gewand ich mich dabei an Fasching hülle, dürfte wohl eher zweitrangig sein.
Dekanatsreferent Christian Schrödl, Neumarkt/Habsberg
Die nächsten Termine
- Montag, 20. Mai
- 09.30 Uhr
- 20.00 UhrWegweisung - Stärkung - HaltVeranstalter: Pfarrei St. Johannes Neumarkt
- Samstag, 25. Mai
- 09.00 UhrKlostertag: ein spirituell-ökologisches Konzept kennenlernenOrt: Kloster Plankstetten - Gäste und TagungshausVeranstalter: Benediktinerabtei Plankstetten
- Montag, 03. Juni
- 19.00 UhrÖkumenisches FriedensgebetOrt: Pfarrheim St. Willibald WoffenbachVeranstalter: Ökumenischer Arbeitskreis Religionsfreiheit
- Donnerstag, 06. Juni
- 14.30 UhrJugendseelsorgekonferenz der Dekanate Habsberg und NeumarktOrt: Katholische Jugendstelle NeumarktVeranstalter: Katholische Jugendstelle Neumarkt
- Samstag, 08. Juni
- 09.30 Uhr
- 10.00 Uhr
- Sonntag, 09. Juni
- 15.00 Uhr"Duo Hymnus" : Sopran & OrgelOrt: Pfarrkirche St. Petrus KastlVeranstalter: Pfarrverband Illschwang-Kastl-Ursensollen
- Mittwoch, 12. Juni
- 19.00 UhrHerr lehre uns beten - Beten neu entdeckenOrt: Caritas Seniorenheim St. FranziskusVeranstalter: Pfarrei Berching
- Samstag, 15. Juni
- 10.00 Uhr
- Samstag, 22. Juni
- 09.30 Uhr
- 10.00 UhrFirmung durch Domkapitular Norbert Winner für St. Johannes NeumarktOrt: Neumarkt, St. Johannes
- Montag, 24. Juni
- 20.00 UhrWegweisung - Stärkung - HaltVeranstalter: Pfarrei St. Johannes Neumarkt
- Samstag, 29. Juni
- 09.30 Uhr
- 10.00 Uhr
- 18.30 UhrFesttag "Heilige Peter und Paul" - Stadtkirchen-GottesdienstOrt: Pfarrkirche St. Martin PöllingVeranstalter: Katholische Kirche Neumarkt - Projektbüro "Stadtkirchenkonzept Neumarkt"