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16.03.2023

Josef, der Träumer - Gedanken zum Josefstag

Foto: pixabay

„Du Traumtänzer! So ein Tagträumer! Das sind alles Träumereien! Die Träume sind zerplatzt!“ – So sagen wir, wenn jemand nicht konzentriert bei der Sache ist oder zu wenig auf dem Boden der Realität steht. Träume sind für die meisten eher Wünsche, Fantasien und Illusionen, auf denen man kein Leben aufbauen kann. In der Antike wurde dieses Wort nicht mit einem so abschätzigen Unterton verwendet wie heute. Für die Menschen von damals war es selbstverständlich, dass selbst die Götter durch einen Traum wichtige Botschaften verlauten ließen. Und Männern und Frauen, die Träume verstehen und deuten konnten, galt ein besonderer Respekt.

Der unscheinbare Bauhandwerker Josef aus Nazaret, den die katholische Kirche heute feiert, war wohl auch so einer, der dafür eine besondere Aufmerksamkeit und ein bestimmtes Feingefühl besaß. Die Bibel schildert uns, wie ihm im Traum mehrmals der Engel Gottes erschien und wichtige Botschaften zukommen ließ: Er solle Maria, die schwanger wurde, bevor sie überhaupt miteinander geschlafen hatten, zur Frau nehmen. Er müsse mit seiner Familie vor den Handlangern des Herodes nach Ägypten fliehen. Er könne nun wieder in das Land Israel zurückkehren und sich in Nazaret niederlassen. Josef wusste die Stimme Gottes wohl richtig zu deuten und fällte für seine Familie die passenden Entscheidungen. Die Bibel schildert uns – wenn auch nur in wenigen Zeilen – einen sensiblen Partner und umsichtigen Familienvater. In seinem Haus konnten offensichtlich Achtsamkeit und Mitgefühl wachsen, von der auch das spätere Leben Jesu so stark geprägt war.

Wir wissen nicht, ob Josef tagsüber oder nachts träumte, ob es jeweils einen Traum oder mehrere Träume brauchte, bis Josef die Botschaft Gottes verstand. Fest steht: Die Unterbrechung des Tagesgeschäfts, die Ruhe des Schlafes, das bloße Nichts-Tun brachten für ihn neue Klarheit und Kraft. „Noch einmal darüber schlafen“ – Diese Redewendung erhält so einen tieferen Sinn. Wo doch bei uns oft nur das Schielen nach guten Umfragewerten und kurzfristiger Beliebtheit so wichtig erscheint. Wo wir nur eilig den Daumen heben oder senken: „Gefällt mir“ oder „Gefällt mir nicht.“ Wo wir ganz leicht mit unbedachten Kommentaren und dumpfen Vorurteilen andere verletzen können. Wo schnelle Entscheidungen und hektische Betriebsamkeit uns nicht zur Ruhe kommen lassen. Wo wir stets online und „up to date“ sein müssen. Könnten wir uns nicht öfter wie Josef Träume leisten, um zu entdecken, was wirklich wichtig ist? Das bewusste Durschschnaufen, eine kleine Pause, ein kurzes Gebet, eine Nacht zum Überschlafen, eine längere Bedenkzeit können mir die Klarheit und Kraft geben, die ich für meinen komplizierten Lebensalltag brauche. Josef ermuntert uns dazu, uns den Luxus von Träumen zu gönnen. Kann darin nicht auch ein großer Segen für uns liegen?

Dekanatsreferent Christian Schrödl, Neumarkt/Habsberg       

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Herr lehre uns beten - Beten neu entdecken
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Montag, 20. Mai
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20.00 Uhr
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