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02.02.2022

Dem Lebenslicht folgen: Impuls zum Festtag "Darstellung des Herrn"

Foto: pixabay

Mariä Lichtmess wird auch das „dritte Weihnachtsfest“ genannt. Es ist schon ein sehr altes Fest. In Rom ist es bereits im 5. Jahrhundert bekannt. Da fand am 2. Februar eine große Lichterprozession statt. Sie ersetzte eine heidnische Sühneprozession, die rund um die Stadt abgehalten wurde. Und um das Jahr 400 berichtet die Pilgerin Aetheria, dass bei der Auferstehungskirche in Jerusalem eine feierliche Prozession stattfand. Priester und Bischof erinnerten das Volk dabei an ein biblisches Geschehen: 40 Tage nach der Geburt Jesu brachten Maria und Josef das Kind in den Tempel. Es sollte als Erstgeborener Gott, dem Herrn geweiht werden. Doch dann das Überraschende: Das Kind wird bereits erwartet. Zwei alte Menschen, Simeon und Hanna sind voll des Heiligen Geistes. Sie können ihr Glück kaum fassen, denn sie sehen im Christkind den langerwarteten Messias.

Erinnert uns diese Szene im Tempel nicht an Großeltern, die voller Freude noch die Geburt ihres Enkelkindes erleben dürfen? Hat nicht mancher schon mit dem Sterben gewartet wie der glückliche Simeon, der von sich sagt: „Nun kann ich in Frieden scheiden, denn meine Augen haben das Heil gesehen?“ Doch nicht nur für sich selbst sieht Simeon, dass in diesem Kind seine Sehnsucht erfüllt ist. Er nennt Jesus „ein Licht, das die Heiden erleuchtet und Herrlichkeit ist für sein Volk Israel“. Der ganzen Welt wird Heil zugesagt! Was für eine prophetische Weitsicht! Etwas völlig Neues bahnt sich an: Es ist so weit. Die Zeit ist erfüllt. Der Messias kommt. Das Reich Gottes ist nahe. Ein großes Licht leuchtet auf. Alle werden es sehen: Juden wie Heiden, Christen wie Nichtchristen, Gläubige und Nichtgläubige. „Christ, der Retter ist da!“  Haben wir nicht so zu Weihnachten freudig gesungen?

Die Frage, die sich uns an diesem Festtag stellt, lautet: Dauert diese Weihnachtsfreude in uns noch an? Sind wir noch offen für dieses Licht, das im Christkind aufgeleuchtet ist? Erwärmt und erfreut es unsere Herzen, wie das Herz des Simeon und der Hanna? Folgen wir diesem Licht oder lassen wir uns blenden von allem, was heute so glanzvoll daherkommt? Mariä Lichtmess sagt uns: Wir dürfen Christus, unserem Lebenslicht, folgen, weil er sogar das Dunkel unseres Todes erleuchtet und uns kraft seiner Auferstehung ins ewige Licht führen wird.

So vereinen sich am 2. Februar das österliche und das weihnachtliche Licht zu einem großen Hoffnungslicht. Dies muss auch schon die Pilgerin Aetheria erkannt haben, denn sie schreibt: „Niemand soll an diesem Festtag dem Tragen der Lichter fernbleiben!“

Pfarrer i.R. Richard Distler, Meckenhausen


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