Die Freude am Glauben: Gedanken zum Festtag des heiligen Willibald
Eine ganze Festwoche ist ihm gewidmet – ihm, dem heiligen Willibald, dem Gründerbischof unseres Bistums Eichstätt. Heute, am 7. Juli, feiert die Kirche sein Hochfest. Willibald ist für das ganze Bistum eine geistliche Vaterfigur. Hat sich nicht auch bei uns das Vaterbild stark zum Positiven verändert? So lassen sich vielfach junge Väter oft trotz beruflicher Anforderungen zum Segen der Familie in die Kindererziehung mit einbinden. Auch Willibald hat in seinem Vater Richard und in seiner Mutter Wuna starke Eltern erlebt. Der Vater und der Bruder Wunibald wollten ihn sogar auf einer Pilgerreise ins Heilige Land begleiten.
Begeistert vom Ideal der „Pilgerschaft um Christi willen“, verließen sie im Jahr 720 ihre angelsächsische Heimat. Doch bereits in Lucca starb der Vater, und später musste der erkrankte Wunibald in Rom zurückbleiben. Aber auch trotz solcher Rückschläge erreichte Willibald sein Ziel, die Stadt Jerusalem. Aufgetankt mit tiefen geistlichen Erfahrungen, trat er auf seinem Rückweg ins Kloster Monte Cassino ein. Dort begegnete er seinem angelsächsischen Verwandten Bonifatius, dem späteren „Apostel der Deutschen“.
In der Lebensbeschreibung des Heiligen, der „Vita sancti Willibaldi“, ist noch ein gutes Stück der christlichen Missionierung des Abendlands und unserer Heimat spürbar – mit den Stationen: England-Jerusalem-Rom-Germanien. Von Rom aus schickte ihn Papst Gregor III. nämlich im Jahr 740 ins deutsche Missionsfeld. Bonifatius weihte ihn zum Priester und zum Bischof und übertrug ihm als Bistum die Region Eichstätt. Es gab vielerlei Widerstände zu überwinden, denn oft herrschten noch der Wotan-Kult und Teufelsbeschwörungen vor. Willibald gründete zunächst in Eichstätt ein Benediktinerkloster. Mit seinen Geschwistern Walburga und Wunibald errichtete er dann im fränkischen Teil in Heidenheim ein Missionskloster. Es war eine Zeit, in der die Kirche aufblühte und erstarkte.
Ist das nicht ein Impuls auch für heute? Braucht nicht gerade derzeit die Kirche neue Ideen, neue Impulse, neuen Schwung, neue Freude am Glauben, ja eine neue Auferstehung? Könnte da nicht eine solche Festwoche zu Ehren des heiligen Willibald ganz neue Akzente setzen? Übrigens starb Willibald am 7.7.87. Seine Reliquien befinden sich im Grabaltar beim Willibaldschor, im westlichen Teil des heutigen Eichstätter Doms.
Pfarrer i.R. Richard Distler, Meckenhausen
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