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Neumarkt (dbnm) - Der Religionspädagoge Stephan Götz, seit 2014 Jugendreferent in der Katholischen Jugendstelle Neumarkt, sieht in seinem Beitrag die Christen als "Gottesmägde und Gottesknechte".

Werde Frohbotschafter! (Jes 49,1—6)

Das Buch des Propheten Jesaja lässt in der heutigen Tageslesung (Jes 49,1—6) einen „Gottesknecht“ auftreten – einen gottgesandten Auserwählten, der mit Autorität wirkt und spricht, sich aufopfert und tatsächlich selbst zum Opfer werden kann. Christen interpretierten dies auch als Prophezeiung zu Jesus Christus. Man kann diese Worte auch als Botschaft an uns „Normalos“ interpretieren, als „Gottesmägde und Gottesknechte“ –von Gottes Geist für das Gute bestimmt. Wie der biblische Gottesknecht einmal „Licht für die Völker“ wird, so können auch wir uns für die Menschen in unserer Umgebung (und Welt) einsetzen – als kleine Lichter.

Vom ersten Lebensfunken an kennt mich Gott. Er will das echte Leben für mich. In der Bibel heißt es sogar: Der Gottesknecht wird schon im Mutterleib berufen. Das klingt wie die stereotype Fantasy-Blockbuster-Prophezeiung: Ich, der Auserwählte. Aber: Es stimmt! Ja, ich habe etwas zu sagen und zu tun. Beides gilt auch (und besonders) in Krisenzeiten. Das kann ich vielleicht lernen von vielen jungen Menschen, die auf Wichtiges hinweisen und Einsatz wagen – wie es Propheten tun.

Ja, ich darf Frohbotschafter sein. Meine Worte und Taten können helfen, andere aufzurichten, ihnen ein Stück Zuhause (wieder) zu geben, die Welt ein Stück zu verbessern. Auch mit Protesten und klaren Ansagen – und mit klaren Absagen. Da hat Gott sich also etwas dabei gedacht, als er mich schuf! Wo er wohl mit mir hin will?

Jetzt kann ich das herausfinden, wenn ich meine Zeit und meine Talente einsetze. Weil Vieles zwischen Menschen derzeit gerade nicht selbstverständlich möglich ist, kann das schwierig sein. Einsatz bedeutet Opferbereitschaft, wie beim Gottesknecht: Etwas von mir her zu geben. Der Gewinn für alle zählt. Gott hat niemanden als Verlierer erschaffen.

In diesem Sinne: Leben wir Solidarität. Nehmen wir auch die wahr, die gerade nicht im Fokus der Medien sind. Versuchen wir, „Licht für die Völker“ zu sein.

Warum? Weil wir Gotteskinder sind. Und die anderen auch.

Stephan Götz, Jugendreferent, Katholische Jugendstelle Neumarkt

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