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04.12.2020

Nach dem Plan fürs Leben fragen: Geistliches Wort zu Mariä Empfängnis

Foto: pixabay

Neumarkt/Meckenhausen (dbnm) - Pfarrer i.R. Richard Distler, viele Jahre Pfarrer der Neumarkter Hofkirche, legt das Geheimnis des "Hochfestes der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria" für das ganz persönliche Leben aus.


Nach dem Plan fürs Leben fragen

Der heutige Mensch möchte selbstbestimmt leben. Direktiven von außen oder von oben, also Fremdbestimmung, sind nicht wenigen suspekt. Man wehrt sich dagegen und pocht auf die eigene Meinung. Notfalls schließt man sich Gleichgesinnten an und demonstriert. Alles und jedes wird heute zur Diskussion freigegeben. So meint man: Der Umgang mit Corona- selbstbestimmt, Sterben- selbstbestimmt, Wahl des Geschlechts-selbstbestimmt, für und wider das werdende Leben - selbstbestimmt. Freiheit also möglichst in allem?

Aber hat nicht der Schöpfer uns Menschen diesen Freiheitsdrang bereits „in die Wiege gelegt“? Freiheit ja, aber auch Verantwortung: „Ihr seid zur Freiheit berufen, Brüder und Schwestern“, so schreibt der heilige Paulus, „aber nehmt die Freiheit nicht zum Vorwand für das Fleisch“. Mit „Fleisch“ meint Paulus alle möglichen Begierden: Habgier, Hass, Hinterlist, Neid, Eifersucht, Egoismus, Lieblosigkeit. Diese sind wie ein inneres zwanghaftes Gesetz. Und von diesem zwanghaften Gesetz lässt sich der Mensch gerne bestimmen. Die Kirche nennt dieses Gesetz „Erbsünde“. Wie aber davon frei werden?

Der Mensch allein schafft es nicht, nur Gott. Er hat uns schon längst durch Jesus von diesem Gesetz befreit. Aber auch der Mensch darf das Seine tun. Gezeigt wird uns das an Maria. Aber wieso an Maria? Man könnte sagen: Sie war selbstbestimmt und zugleich fremdbestimmt. Aber ist das nicht ein Widerspruch? Aus der Sicht des Glaubens nicht. Ihr ganzes Sein, ihre ganze Existenz war vom ersten Augenblick ihres Daseins an eingebettet in den Willen Gottes. Eingebettet in den Plan, den er mit ihr vorhatte. Gott war für sie nichts Fremdes, sondern etwas völlig Vertrautes. Dieses Eingebettet-Sein war so stark, dass sie frei war von diesem zwanghaften Gesetz der Erbsünde, wie es Paulus nennt. Aber was war dann bei Maria nun Selbstbestimmung?

Es war ihre freie Antwort, ihr Jawort zur Mutterschaft für Jesus, dem Gottessohn. Dieses Dogma wurde im Jahr 1854 erlassen. Maria wird in diesem Glaubenssatz „Kraft der Verdienste Christi ohne Erbsünde empfangen“, ein „Zeichen“ genannt. Sie ist ein Zeichen für uns. Das entscheidende Zeichen ist die Taufe, die freimacht von der Erbsünde. Sie ist der geheimnisvolle Moment, der uns ganz einbettet in die Verdienste Christi und in die Liebe Gottes. Dennoch werden wir immer wieder rückfällig, weil wir in einer verführerischen, zerrissenen und gespaltenen Welt leben. Deshalb stellt uns dieses hohe Marienfest vom 8. Dezember die Frage: Lebst Du wirklich selbstbestimmt? Oder lässt du dich nur noch von den eigenen Begierden und Egoismen und von der Meinung anderer fremdbestimmen? Dieses Fest ermutigt uns, zu versuchen, mit Gott ins Gespräch zu kommen, was das Beste ist für unser Leben. Es ermutigt uns: Nach seinem Plan für unser Leben zu fragen und uns frei, wie Maria, einzulassen auf alles, was er mit uns vorhat.

Monsignore Richard Distler, Meckenhausen


Pfarrer i.R. Richard Distler zum Advent

 

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